Hallo zusammen, bei fb gibt es wieder eine lustige Diskussion mit einer Amerikanerin. Angeblich war der Großvater mit 16 Jahren in einer Kadettenanstalt in Königsberg und dann Leutnant im WWI; auf dem Bild ist er rechts zu sehen. Jetzt zu dem was ich sehe: Links ist ein Unteroffizier mit silbernem Verwundetenabzeichen, EK I und EK II. Rechts ein Gemeiner mit schwarzen Verwundetenabzeichen. Den Aufnäher kann ich nicht identifizieren; Ihr könnt bestimmt helfen. Frage 2. Was passierte mit den Jungen aus solchen Anstalten? Wurden die tatsächlich so früh an die Front geschickt? Davon habe ich noch nie gehört. Vielen Dank Gerrit
Nachtrag: Der junge Mann rechts soll zu einer "Speziellen Kavallerieeinheit" gehört haben, die Totenschädel und gekreuzte Knochen auf den Helmen gehabt haben sollen. Das erinnert mich an Braunschweig - soll sich aber um ostpreußische Junker gehandelt haben.
In erster Linie wegen der Taschen auf den Jacken. Und die Verwundetenabzeichen gab es auch erst ab 1918.
"In erster Linie wegen der Taschen auf den Jacken" Eigentlich haben die Brusttaschen nichts mit dem Zeitraum zu sein. Offizieruniformen wiesen solche waehrend des Krieges auf, nicht nur unter Schneeschuhtruppen. Die Brusttaschen stoessten zwar gegen Vorschrift, aber die Praxis wurde geduldelt. Viele ueberlebenden Fotos aus der Kriegszeit beweisen, dass Offiziere in allen Waffengattungen Brusttaschen meistens auf ihren Blusen trugen. Marshall
Verwundetenabzeichen ab März 1918. Also zum Ende des Krieges oder Kurt danach: wären Finnland, Grenzschutz oder Freikorps denkbar? Ich kenne den Aufnäher nicht und finde ihn auch nirgendwo.
Hallo, Für mich sind die Brusttaschen auch eine Indikation für Nachkriegszeit, habe ich im Krieg bei Gemeine so noch nicht gesehen. Gruß, Lars
Das 1. Leibhusaren-Regiment aus Danzig hatte auch einen Totenkopf an der Mütze. War auch noch bei anderen Husareneinheiten in Gebrauch. Gruß Landstürmer
Hallo Marshall! Hier sehen wir aber keine Offiziere. Man beachte auch den weißen Strich, der durch das Abzeichen geht. Gardelitzen sehen wir auch nicht, und auch keinen Ärmelaufschlag der frühen Reichswehr. Meiner Meinung befinden wir uns bei einer Freiwilligenformation im Winter 18/19 oder im Frühjahr 19. Gerrit: Ich finde auch die Aussage "Kadettenanstalt Königsberg" interessant... Es gab folgende Kadettenanstalten: Haupt-Kadettenanstalt Berlin-Lichterfelde Bensberg (VIII.AK Rheinland) Karlsruhe (XIV.AK Baden) Köslin (II.AK Pommern) Naumburg a.S. (IV.AK Preuß. Prov. Sachsen) Oranienstein (VIII.AK Rheinland) Plön (IX.AK Schleswig-Holstein) Potsdam (III.AK Brandenburg) Wahlstatt (V.AK Schlesien) Bis 1890 gab es noch Culm (XVII.AK Westpreußen) Culm wäre die nächste Kadettenanstalt zu Königsberg gewesen; das aber wie gesagt, nur bis 1890. Culm - Königsberg: 230km Köslin - Königsberg: 340km "Mit 16 Jahren": Die Anmeldung konnte nach Vollendung des achten Lebensjahres beim Kommando des Kadettenkorps erfolgen; der Aufzunehmende musste das zehnte Lebensjahr vollendet und durfte das fünfzehnte Lebensjahr nicht überschritten haben. Wenn er in Culm war (bis 1890), und dort mit 16 Jahren gegangen war, dürfte er 1874 geboren worden sein. Also zu Beginn des 1.WK wäre er 40 gewesen... Culm wäre also auszuschließen. Da wird die Amerikanerin wohl einiges durcheinander geworfen haben, oder vage Informationen fälschlicherweise zusammengeführt haben. Der Mann auf dem Bild rechts ist wohl Mitte 20, hat auch kein Rangabzeichen, also normaler Soldat. Frag sie doch mal, wie er hieß. Behufs des VWAs könnte er ja in den VL stehen. Auf dem Ärmelabzeichen meine ich, ein J zu sehen.
Hallo, erstenmal vielen Dank für Eure Gedanken! Da geht viel durcheinander! Ich habe jetzt ein Bild bekommen. M.E. ist das eine Nachkriegsaufnahme. Schärfer habe ich es nicht bekommen. Gibt es dazu noch Einschätzungen. Damit kenne ich mich nun gar nicht aus. VG
Also das Thema Kadetten hat sich wohl in Luft aufgelöst. Keine weiteren Infos. Tut mir leid, gerne hätte ich dazu etwas beigetragen. Nun hat sich auch das Thema "Schädel und gekreuzte Knochen" anders entwickelt. Ich bin mir eher sicher, dass es sich um Post-WWI handelt, eher Richtung Eiserne Division.
Hallo Gerrit! Leider kann man die Uniformen nicht so gut sehen. Die Lanzenflaggen gab es aber schon in der Friedenszeit. Weißer Totenkopf auf schwarzem Grund = 1.Leib-Hus.Rgt. Schwarzer Totenkopf auf weißem Grund = 2.Leib-Hus.Rgt. Falls die Jungs auf dem ersten Bild auch bei den 1.Leib-Husaren waren und das Bild ist in der Nachkriegszeit aufgenommen worden, könnte es sich um das Freiwilligen-Leibhusaren-Regiment Nr.1 aus Danzig-Langfuhr handeln, welches bei der 36.Freiw.Inf.Div. Danzig war. Ab Juni 1919 war es das Reichswehr-Kav.Rgt.17, welches im 100.000 Mann-Heer das 5.(preuß.) Reiter-Rgt. bildete. Das erklärt aber alles nicht das "J" auf dem Arm...
Moin, Für mich schaut das eher nach einer dreifarbigen Litze aus. Das "J" kann ich mir auch nicht erklären. Die Hosen deuten auf irgendwas berittenes hin. Gruß Wolfgang
Das Abzeichen mit dem unterlegten Band erinnert mich an das Abzeichen des FK Fuchs (Haarcke "Uniformabz. d. dt. FK" S. 53), ein "F" und an eine Fotografie, welche vor längerer Zeit bei Ebay angeboten wurde, ein "R". Ansonsten ist mir in meiner 35-jährigen FK-Sammlerlaufbahn ein solches Abzeichen mit "J" noch nicht begegnet. Gruß Berthold