Hallo an alle, ich war zwar schon im "alten" Forum angemeldet, aber den Umzug nutze ich nun doch für eine kurze Vorstellung. Ich komme aus dem Raum Stuttgart und mein Hauptinteresse liegt recht eindeutig bei WKI bedingt durch jahrelange Recherchen für die Veröffentlichung des Kriegstagebuchs "Heldengräber" meines Urgroßvaters Gottfried Rinkers. Besonders angetan haben es mir die Kampfschauplätze in den Argonnen, die ich dank den bewundernswerten Forschungs- und Restaurierungsarbeiten des DEA (Deutsches Erinnerungskomite Argonnerwald 1914-1918 e.V.) miterleben kann. Die Entdeckung der "unterirdischen Kriegswelt" ist dabei einfach nur tief beindruckend und auch bedrückend. Ich kann jedem Interessierten die einzigartige Führung von Adolf Buchner durch die Minenkriegsanlagen von Vauquois empfehlen (Ausrüstung und Kondition notwendig, vor allem keine Platzangst). Es gibt dort auch ein hübsches kleines Museum zur Geschiche von Vauquois und den dortigen Bunkeranlagen. Beim WKII bin ich bisher ebenfalls bedingt durch familiäre Geschichte nur in die Stalingrad-Materie näher eingestiegen, finde aber den zweiten Weltkrieg bedingt durch den neuen technischen Charakter und auch die NS-Ideologie weitaus weniger faszinierend als die Kriegsführung des WKI. Beide Interessensgebiete sind auf meiner kleinen HP zu finden: http://www.kriegstagebuch.gottfriedrinker.bplaced.net/. Darunter auch das Kriegsgedicht von meinem Urgroßvater, dass ich sehr mag und hier einfach mal ganz frech einstelle: Die Ordensverteilung Da hört man so oft mit dem Anflug der Klage die höchst erstaunte, verwunderte Frage: "Warum in der Front vorn so wenig Orden wohl sein im Durchschnitt verliehen worden." Ihr lieben Leute, das muss ich euch sagen, so können wirklich nur solche fragen, die damit die besten Beweise gaben, dass sie keine Ahnung vom Kriege haben. Zu was brauchen denn die in der Front vorn Orden, die beinahe täglich nur kämpfen und morden, sie sind doch nur mit Kameraden vereint und sehen sonst niemand außer dem Feind. Sie können doch täglich, ja stündlich fallen. Zu was brauchen denn die noch Ordensschnallen? Am Feinde, da braucht man nur zielbewusst, eine tapfere, unauffällige Brust. Die bunten Bänder und das Ordensband werden viel zu leicht vom Feind erkannt. - Ganz anders ist's bei Etappen und Stäben, die hinten die grässlichsten Schlachten erleben. Da zeigt man sich dem erstaunten Volke als belichteter Stern in der düsteren Wolke. Da kann man sich frei und sicher bewegen, braucht nicht immer Sorge auf Deckung zu legen. Da muss man sich können sehen lassen auf dicht bevölkerten Plätzen und Gassen. Dazu bedarf es schon buntverziert eine Heldenbrust, reich dekoriert. Zu Orden gehört - das bedenke man auch - eine volle Brust und ein fetter Bauch. Dies beides hat man doch ganz unvergleichlich nur dort, wo Ruh' und Verpflegung reichlich, vereint mit möglichsten Sicherheiten und sonstigen kleinen Bequemlichkeiten. Ja, dort hat man nur wirklich Verdruß, daher auch am Orden den wahren Genuß. Wenn ich mal später so Einen sehe, mit leerem Knopfloch in meiner Nähe, dann ist die Wahrscheinlichkeit sicher vorhanden, der hat immer nahe am Feinde gestanden. Doch wenn mir mal dann einer käme, bei dem es die halbe Brust einnähme, dann denk ich: der hat es gut gekonnt, der war doch sicher hinter der Front. Treff ich aber einen, der hat wie toll, die ganze Brust und den Bauch noch voll, dann ist es mir ganz sonnenklar, dass er im Kriege weit hinten war. Moral: Vorne kommt der Kugelregen, hinten aber der Ordenssegen! Ich wünsche eine angenehme Zeit und Unterhaltung im Forum. Herzliche Grüße Lys
Hallo Lys, freut mich sehr, dass du wieder den Weg zu uns gefunden hast. Willkommen zurück! Deine Beiträge im Austausch mit Albert (FurchtlosundTreu) haben leider unter der Softwareumstellung gelitten, aber sie sind wenigstens erhalten geblieben: Buch "Heldengräber" Vielleicht könnt ihr ja sogar daran anknüpfen. Beste Grüße, Thorsten P.S.: Schönes Gedicht vom Ur-Opa!
Hallo Lys! Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum! Das Gedicht Deines Urgroßvaters gefällt mir auch sehr gut! Es dürfte das Empfinden der Millionen "Frontschweine" sehr gut ausdrücken!