Frage zur Armbinde

Ja, das könnte hinkommen. Auf dem Foto im linken Bereich steht noch ein Mann mit einer Armbinde. Es könnte ein rotes Kreuz darauf sein. Dann habe ich noch einen Beleg für "Feldpolizei" in einer Zeitung gefunden. Die Beamten der Feldpolizei waren wohl auch für Krankenhäuser im Feindesland zuständig. Womit ein Zusammenhang zum Sanitätsdienst bestehen würde.
Gruß
Wolfgang

 

Merkwürdig finde ich auf dem Bild den Reiter (links). Aus meiner Sicht trägt er keine deutsche Uniform. Für mich sieht er eher russisch aus (Mütze, fehlende Achselstücke). Aus dem Umfeld des Regiments meines Großvaters ist mir bekannt, dass im Bereich Artois/Somme russische Kriegsgefangene zu allerlei Dienstbarkeiten (Straßenbau, Landwirtschaft) herangezogen worden sind. Üblicherweise wurde allerdings die Landbevölkerung gegen (geringe) Bezahlung engagiert.
Hier sieht man dagegen überwiegend deutsche Soldaten. Das Vorhandensein eines "pistolero" deutet aber auf die Notwendigkeit von Schutz bzw. Kontrolle hin, die allein gegenüber "eigenen" Soldaten nicht notwendig erscheinen würde.
Ich lese übrigens, was die Armbinde betrifft, "P.P." und dachte zunächst an so etwas wie "Police provisoire" (wir befinden uns ja in Frankreich). Dieser Begriff ist allerdings nirgends dokumentiert.

Hier öffnet sich m.A.n. schon wieder eine "weites Feld": Wie funktionierte die Verwaltung (militärisch/zivil) in den vom deutschen Reich besetzten Gebieten. Hier finde ich in der Literatur noch wenig Erhellendes.

Schöne Grüße
Joseph
P.S.: Bei der Erntemaschine handelt es sich dem Anschein nach um einen sog. "Mähbinder" (=Vorstufe eines Mähdreschers). Damit ließen sich fertige (Getreide) Garben herstellen. Aus eigener leidiger Erfahrung kann ich nur sagen, das war schon eine riesige Erleichterung. In Frankreich war man hier offensichtlich schon weit früher technisch fortgeschritten.

https://www.widdershausen.de/maehbinder.html

 

Hier habe ich eine Aufnahme aus dem Bereich des kb RIR 2 gefunden, das russische Kriegsgefangene im Ernteeinsatz zeigt.

Foto: Hptm L. Rechenmacher (Komp.chef meines GV); © Ch. Poschenrieder

 

Moin

Das ganze ist sicherlich bis heute kaum beachtet worden.

Die Ernährung war zu allen Zeiten wichtig aber gerade im Krieg extrem wichtig und natürlich auch in den besetzen Gebieten. So ist es nicht verwunderlich das alles herangezogen wurde was arbeiten konnte schließlich mussten sehr viel Menschen mit Nahrung versorgt werden nicht nur die eigenen Soldaten.

Schon zum Anfang des Krieges wurde nach Möglichkeiten gesucht und man hatte zum Beispiel Genesene Soldaten in die Ernte geschickt. In den besetzen Gebieten brauchte man auch,, Soldaten " die die Sprache des Landes Sprachen und natürlich wurden auch gefangene mit zur Arbeit heran gezogen jeder Helfer war hier wichtig. So ist es nicht verwunderlich das Sanitäter und Bewachung mit dabei waren.


Siehe Beispiel;
Quelle Wiesbadener Zeitung vom 10. August 1916.

Gruß Heiko

 

Nun finde ich doch in dieser Broschüre (online-verfügbar) die folgende Armbinde:
https://www.seitengewehr.de/armbinde-militaerpolizei-feldgendarm.pdf
Ich gehe davon aus, dass die Informationen darin zuverlässig sind. Erstaunlich jedenfalls, dass es Armbinden wie diese gegeben hat:

Insofern könnte das zweite "P" (des Ernte-Polizisten) tatsächlich auf "Polizei" hinweisen. Was jedoch das erste "P" bedeuten könnte, ist mir noch schleierhaft.
Gruß
Joseph

 

Moin

Hier mal ein Bericht vom 19. Oktober 1918 Quelle Deutscher Reichsanzeiger und Königlich Preußischer Staatsanzeiger No. 249 .

Gruß Heiko

 

Moin Deichkind

Genau.

Es sollte nur ein Beispiel sein wo oder wie Armbinden getragen wurden.