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Einjährig Freiwillige ab der Mobilmachung

Dieses Thema im Forum "Schnell gefragt" wurde erstellt von Amberg, Feb. 3, 2024.

  1. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo,
    Sogar vom preuß. Kriegsministerium wurden die Einj.Freiw. noch im Oktober 1915 beim Heer sowie bei der Marine bestätigt.
    DSC_5883.jpg
    Gruß, Thierry
     
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  2. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hatte ich das schon gezeigt?
    Brief Drouven Einjährig-Freiwilliger.jpg
     
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  3. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hier aus einer Essener Zeitung zu Kriegsbeginn:
    Screenshot (2074).png
     
    karli, Hardaway, Maxim und 2 anderen gefällt das.
  4. Military-Books1418

    Military-Books1418 Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Auch die Zeitungen geben Aufschluss zum Einjährigen Freiwilligen (Essener Anzeiger 29.08.1914)

    EJF 1.jpg

    D.h. aus meiner Sicht als Laie

    Es gab keine Prüfungskommisionen mehr.
    Daraus resultiert das man keinen Berechtigungsschein mehr erwerben kann. Ohne Berechtigungsschein kein Einjähriger. Das Spannende ist aber, das man wohl doch noch die Prüfung machen konnte aber erst nach Demobilisierung hätte es was gebracht (wofür auch immer)

    Unter Hinweis Wikipedia Artikel Einjähriger Freiwilliger:
    Wer den Berechtigungsschein zum Dienst als Einjährig-Freiwilliger erwerben wollte, hatte sich spätestens bis zum 1. Februar des ersten Militärpflichtjahres schriftlich bei der Prüfungskommission für Einjährig-Freiwillige zu melden, in deren Bezirk er gestellungspflichtig gewesen wäre.

    Wer allerdings noch einen hatte, der konnte diesen wohl auch noch verwenden.
    Es konnten also Leute die im Februar 14 (oder davor) ihren Schein erworben haben diesen auch noch nach Kriegsbeginn anwenden, bzw. die haben sie vllt. sogar schon vor Kriegsbeginn gemeldet und sind regulär durchgelaufen als klassischer EJF (vermutlich aber mit einer entfallenen Entlassung nach Dienstzeit auf Grund von Krieg).
     
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  5. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Super Info!
    Vielen Dank!!!
     
  6. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Moin Patrick,

    Hier liegt mMn ein Gedankenfehler vor.

    Diese Einjährig Freiwilligen Prüfungen mussten ja keine Abiturienten oder Leute mit Sekundarreife ablegen.
    Die konnten ihre Qualifikation durch das Zeugnis ihrer Bildungsinstitution nachweisen und haben ihre Befähigung quasi "ersessen".

    Eine Prüfung "behufs Nachweisung ihrer wissenschaftlichen Befähigung" ablegen, mussten nur junge Männer, die "auf anderen Schulen als den öffentlichen höheren Lehranstalten...oder durch Privatunterricht...vorbereitet sind."

    Nur um die geht es in dem Artikel.

    Hatten sie die Prüfung bestanden, gehörten sie zum Kreis potentieller Reserve-Offizier-Bewerber. Darum ginge es ihnen.
     
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  7. Military-Books1418

    Military-Books1418 Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hallo !

    Der Begriff Prüfungskommision ist hier leider wohl zweideutig. Hier wurden keine Prüfungen abgenommen, hier wurden lediglich die Unterlagen geprüft und wenn alles korrekt war die Berechtigungsscheine ausgestellt.

    In diesem Falle des Artikels geht es zudem auch um Prüfungskommisionen zur Abnahme von Prüfungen.
     
  8. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Da wurde schon der Stoff von Untersecunda geprüft. Im Krieg dann nicht mehr vor einer Kommission sondern, wie im Artikel beschrieben, an höchstens 2 Tagen an 6 oder 9stufigen höheren Lehranstalten. War sicher kein Spass
     
  9. Military-Books1418

    Military-Books1418 Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Definitiv kein Spaß, das ist auch nicht das spannende in diesem Artikel.

    Die ersten Zeilen sind das spannende. Wir hatten ja immer das Thema warum wir noch vereinzelt EJFs mit Klappen bis 1915 finden (frei formuliert). Genau der erste Teil des Artikels in Verbindung mit dem Wikipediaartikel zeigt es uns. Man war in der Lage bis Februar 1914 einen Berechtigungsschein für einen EJF zu bekommen. Diese Leute konnten sich vor Kriegsbeginn (oder Mobilmachung , das ist je eine Frage der Wehrordnung) zum Wehrdienst melden und waren reguläre EJFs mit allem PiPaPo. Alle anderen konnten es ja nicht EJF werden weil sie nie mehr nach Wehrordnung einen Berechtungsschein bekommen konnten, da es keine Kommisionen mehr gab (nächste Runde wäre Februar 1915 ja erst gewesen)

    Hier der Schein als Bild von Wikipedia

    https://de.wikipedia.org/wiki/Einjährig-Freiwilliger#/media/Datei:Berechtigung_EF.jpg

    Es wurden die Unterlagen geprüft und mehr nicht.

    Aber keine (Unterlagen)Prüfungskommission keine Berechtigungsschein.


    Der Zeitungsartikel widerum ermöglich voreilende Prüfungen zum Nachweis der wissenschaftlichen Reife, die dann direkt als Unterlage geprüft, und wenn alle anderen Dokumente da sind, in einen Berechtigungsschein gewandelt werden können (welcher lustiger Weise erst nach der Demobilmachung gilt).

    Den Sinn verstehe ich nicht, es sei denn es gibt noch andere Privilegien für Besitzer eines EJF Scheines.
     
    Zuletzt bearbeitet: Feb. 21, 2025
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  10. Military-Books1418

    Military-Books1418 Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Und die stehen auch auf dem Schein. Du bist zurückgestellt bis zum 20. Lebensjahr. D.h. 1-2 Jahre Schonung vor dem Krieg
     
  11. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Sachte Patrick,

    Regulär gezogen wurde man mit 20.
    Die Kriegsmutwilligen Abiturienten von 1914,wie Bäumler (imWesten nichts Neues) waren 18 oder19. Die wären noch nicht dran gewesen. Deshalb hießen sie ja auch Kriegsfreiwillige. An das Privileg Reserveoffizier zu werden dachten da die meisten wohl nicht.

    Einstellungstermin für die Einjährig Freiwilligen war die 1. Oktoberwoche. Die Einjährigen von 1913 hatten ihre aktive Dienstpflicht also beinahe erfüllt. Blieben dann natürlich 1914 weiterhin bei der Truppe.

    Der nächste reguläre Einstellungstermin für EJF wäre Oktober 1914 gewesen.

    Im August 1914 (Erscheinungsdatum Artikel) ging es um diejenigen 18-20 jährigen, die nur eine - sagen wir mal-fragile Schulausbildung hatten. Sich also der Prüfung stellen mussten
    Denen sagte Vaddern: Nun streng dich mal an, wenn du Offizieranwärter wirst, bist du erstmal in der Ausbildung und vielleicht ist dann ja auch der Krieg vorbei.
    Wobei am Anfang des Krieges die Stimmung wohl eher kriegsbegeistert war und viele junge Männer eher befürchteten, etwas zu verpassen.

    Da sie aber nicht die formale Qualifikation hatten (Abitur/Sekundarreife) hätten sie sich einer Prüfungskommission stellen müssen. Die gab es jetzt kriegsbedingt nicht mehr. Daher jetzt Examination vor einem Schulkollegium einer höheren Lehranstalt zu stellen.

    Nur wenn man die bestand, hatte unser schlechter Schüler überhaupt die Chance Reserveoffizier zu werden.
    Wenn durchgefallen, ab zum Fußvolk in den Graben wenn man gezogen wurde.

    Darum gings.
     
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  12. Alpenkorps1915

    Alpenkorps1915 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Ich denke das Phänomen der EF-Klappen gab es bis Kriegsende!

    Zum Beweis:

    img20250223_19531454.jpg

    Lt. RS: "Zur freundlichen Erinnerung an unsere gemeinsame Soldatenzeit gewidmet von Deinem Freund Kurt Kolbe Kriegsjahr 1918."

    Gruß
    Immanuel
     
  13. Deichkind

    Deichkind Super-Moderator / Ehrenmitglied Mitarbeiter AbzeichenSumo

    Weil er das Foto dem Kameraden 1918 widmet, muß das Foto nicht erst 1918 entstanden sein. Die gemeinsame Zeit kann ja auch ein paar Jahre vorher verbracht worden sein.
    Gruß,
    D.
     
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  14. Alpenkorps1915

    Alpenkorps1915 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Guter Punkt!

    Und du meinst, er hätte seinem Freund dann ein ggf. mehrere Jahre altes Bild von sich als Andenken geschenkt? Beweisen kann ich es natürlich nicht, dass das Bild 1918 gemacht wurde, aber komisch fände ich es anders herum schon.

    Gruß
    Immanuel
     
  15. Edelweiß21

    Edelweiß21 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Das kam mir allerdings auch schon öfters in Nachlässen unter, so selten war das also nicht. Ich habe z. B. einen Nachlass, da hat der Mann ein Foto von sich und einem Kameraden quasi einmal pro Jahr gewidmet oder als Feldpost versendet.

    Das Foto ist allerdings so oder so mit der feldgrauen EF Klappe ein kleines Highlight.

    Gruß
     
  16. Deichkind

    Deichkind Super-Moderator / Ehrenmitglied Mitarbeiter AbzeichenSumo

    Das unterschreib ich!
    D.
     
  17. Deichkind

    Deichkind Super-Moderator / Ehrenmitglied Mitarbeiter AbzeichenSumo

    Ja in #34 ;) Im übrigen sehe ich das so wie Maxim in #71 in Bezug auf den eingestellten Artikel.
    D.
     
    Zuletzt bearbeitet: Feb. 23, 2025
  18. Deichkind

    Deichkind Super-Moderator / Ehrenmitglied Mitarbeiter AbzeichenSumo

    Leider komme ich erst jetzt dazu mich hier mit eigenen Belegen einzuschalten.
    Nach meiner Kenntnis gab es Einjährig-Freiwillige bis mindestens 1917. Und auch wenn ich zu Immanuels Foto schrieb, dass es vor 1918 aufgenommen sein kann, was ich nach wie vor nicht ausschließe, weil ich sowas (wie auch Edelweiß21) häufiger nachweisen konnte, heißt das nicht, dass es nicht auch 1918 aufgenommen sein könnte.
    Im Faden wurde nach Feldgrauen mit Einjährigen Klappen gefragt. Daher hier mal ein paar aus meiner Sammlung, tlw. datiert.
    das erste Foto zeigt einen Soldaten vom IR 104, denke ich: xx104_IR ? Einjährigr Feldgrau AT Papesch Chemnitz.jpg
    Das nächste eine ganze Gruppe Einjähriger in Feldgrau vom IR 136 in Bitsch, das zeigt, dass es keine Einzelfälle waren:
    x136_IR_Bitsch_Einjährige.jpg
    Das folgende Foto zeigt den Einjährigen Kursus "B" aus Döberitz, das nahelegt, dass es 1915 auch einen Kurs "A" gegeben haben muss. Interessanterweise tragen die Soldaten alle keine EJF Klappen und kommen wohl vom 1. GRzF:
    x EinjährigenkursusDöberitz.jpg
    Das letzte Foto zeigt das Grab eines Einjährigen 1916 im Argonner Wald
    xyx 103_IR 9_Kp Einjährig Freiw Erwin Hanning Argonner Wald 20101916.jpg Und als Beleg dafür, dass es auch im März 1917 noch Einjährig-Freiwillige gab, dieser Auszug aus einem Tagebuch, in dem sich der Einjährig-Freiwillige Vize-Wachtmeister Borggräfe darüber echauffiert, dass er aufgrund eines Regimentsbefehls die Dienststellung eines Offizierstellverteter verliert, weil es die neuen Bestimmungen so wollen, und er daher wieder nur Vize-Wachtmeister in Rang und Stellung ist:
    Einjährig abgeschaft 1917 1WK.jpg
    https://www.wlb-stuttgart.de/filead...cher/Borggraefe/Abschrift_Borggraefe_H1-6.pdf

    Ich denke, dass es Einjährige wohl bis Kriegsende gegeben hat. Werde aber auch gerne eines Besseren belehrt.
    Gruß,
    Deichkind
     
    Zuletzt bearbeitet: März 2, 2025
  19. Alpenkorps1915

    Alpenkorps1915 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Ich möchte meine Aussage aus #72 nochmals mit einem Bild eines Einjährigen vom FAR 68 untermauern, das wohl nun hoffentlich als Beweis angenommen wird?! Zu beachten ist auch der riesige Abstand zwischen den Knöpfen am Aufschlag des sicher privat beschafften Rocks.

    img20250302_17525465.jpg img20250302_17573345.jpg

    Gruß
    Immanuel
     
    Reiner, Lars13, Ruhrpottpreuße und 2 anderen gefällt das.
Helmut Weitze Deutsche Gesellschaft für Heereskunde Heeresgeschichten Military-Books 1418 IR 69 Deutsche Gefallene des 1. Weltkrieges RIR 68 Ordensforum Military-Books 1418 DGW Military-Books 1418