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Berga, Salvo Salvi und die italienischen Einigungskriege

Dieses Thema im Forum "Fahr mal hin......." wurde erstellt von eisenbahn.tv, Juli 12, 2025 um 20:00 Uhr.

  1. eisenbahn.tv

    eisenbahn.tv Sehr aktives Mitglied / Sponsor AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Heute waren wir in Barga, Toskana. Bin derzeit bei Verni in einem tollen Agritourismo in den Apuanischen Alpen.

    Jedenfalls habe ich in Berga folgende Tafel mit Kanone und Kampf entdeckt, die natürlich mein Interesse geweckt hat:

    IMG_20250712_195428.jpg

    Hierzu ließ ich mir folgendes von KI zusammenfassen:

    Salvo Salvi wurde im Jahr 1844 in Barga geboren, in einer Zeit, in der sich die italienische Nation noch im Zustand der Zersplitterung befand und der Gedanke an ein geeintes Italien viele junge Männer faszinierte. Auch Salvi gehörte jener Generation an, die bereit war, für dieses Ideal zu kämpfen – nicht aus Ehrgeiz, sondern aus Überzeugung. Als junger Freiwilliger schloss er sich den Truppen Giuseppe Garibaldis an, den berühmten „camicie rosse“, den Rothemden, die wie kaum eine andere Bewegung für den Geist des italienischen Risorgimento standen. Mit ihnen zog er in die Kämpfe gegen die österreichische Vorherrschaft im Norden des Landes.

    Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz in den letzten Phasen der Einigungskriege, als es darum ging, die noch unter habsburgischer Herrschaft stehenden Gebiete wie das Trentino und die Umgebung von Triest für Italien zu gewinnen. Salvi gehörte zu jenen Freiwilligen, die sich auf den Marsch nach Norden machten, um „in vista di Trento“ zu gelangen – wie es die Gedenktafel in Barga ausdrückt. Zwar wurde Trient selbst erst im Ersten Weltkrieg Teil Italiens, doch war es schon damals ein symbolisches Ziel der Nationalbewegung. Für Männer wie Salvi, die unter großen Opfern in diese Richtung marschierten, blieb die Rückkehr ohne den greifbaren Erfolg mit einem Gefühl der Enttäuschung verbunden – einer „onta“, wie es in der Inschrift heißt, einer Schmach, die jedoch nichts an der Ehre ihres Tuns minderte.

    Zurück in seiner Heimatstadt Barga, wandte sich Salvi nicht dem Ruhm zu, sondern dem Dienst am Gemeinwesen. Er lebte fortan als stiller Bürger, arbeitete als juristischer Berater und wurde bald zur vertrauenswürdigen Instanz für die Einwohner seiner Stadt. Mit großem Pflichtbewusstsein, Gerechtigkeitssinn und unermüdlichem Fleiß wurde er zum Stellvertreter des Amtsrichters, Mitglied des Provinzialrats und schließlich Bürgermeister. Seine Verwaltung zeichnete sich durch Maß und Sparsamkeit aus, seine juristische Tätigkeit durch schlichte Weisheit. Lieber vermittelte er zwischen Parteien, als Prozesse zu führen – ein Charakterzug, der ihn in den Augen seiner Mitbürger zum Inbegriff des „gerechten Mannes von Barga“ machte.

    Bis zuletzt blieb Salvi seinem Auftrag treu. Auch als er schwer erkrankte und wusste, dass seine Tage gezählt waren, bereitete er seine Arbeit gewissenhaft vor, übergab seine Akten geordnet an seinen Sohn Giuseppe und verabschiedete sich mit Würde von seinem Amt. Er starb 1903 – nicht als Held in der Schlacht, sondern als Bürger, dessen ganzes Leben vom Geist des Dienens getragen war.

    Das Bronzerelief an einem Gebäude in der Altstadt von Barga und der nach ihm benannte Platz erinnern bis heute an diesen außergewöhnlichen Mann: Kämpfer für Italiens Einheit, unbestechlicher Ratgeber und gerechter Bürgermeister. In der Würdigung durch den Dichter Giovanni Pascoli, der ihn als das moralische Rückgrat seiner Heimatstadt beschrieb, klingt eine tief empfundene Hochachtung an – für einen Mann, der mit Mut und Verstand für Italien, für Gerechtigkeit und für Barga lebte.
     
  2. Hardaway

    Hardaway Sehr aktives Mitglied / Sponsor AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Sehr interessant. Vielen Dank für die Vorstellung und noch eine schöne Zeit in Italien.

    Viele Grüße
    Matthias
     
    eisenbahn.tv gefällt das.
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