Modell: Aushilfsseitengewehr 88/98 auch S98/05 mit Stahlgriff ( Carter Nr.42 ) Gesamtlänge: 473 mm Klingenlänge: 359 mm Klingenbreite: 25 - 31,5 mm Länge der Scheide: 386 mm Durchmesser Laufgabel: 16 mm bzw. 18 mm * Gewehr: G71, G71/84, G88 und G98 Serien, Kal.: 7,92 x 57 mm Hersteller: unbekannt ca. 1915/16 Stempel: Je 1 Abnahmestempel auf dem Klingenrücken und auf der rechten Fehlschärfe, auf dem Tragehaken, Deckblech und Scheidenkörper. Beschreibung: Aushilfsseitengwehr in guter Verarbeitung mehrteiliger, verschweißt und vernieteter Blechprägegriff, ungeschlitzte Haltestiftmutter Parierstück aus gestanztem Stahlblech mit kurzem Arm TO-Nut 40 mm blanke einschneidige S98/05 Sägerückenklinge mit beidseitigen, rund auslaufenden Hohlkehlen Standardscheide für S98/05 aus gezogenem Stahlblech mit Ortknopf länglich ovaler Tragehaken, Mundblech mit einer Schraube gesichert Scheide schwarz brüniert Anmerkung: * Der offene Laufring mit 2 Durchmessern und 2 Laufabständen machte die Verwendung der meisten Aushilfsseitengewehre sowohl für die älteren Gewehrtypen, mit größerem Abstand der Aufpflanzvorrichtung zum Lauf, als auch für die 98er Modelle möglich. Die Aussparung im Ring war für das Korn des G98. Dieses vergleichsweise qualitativ hochwertige Aushilfsseitengewehr 88/98 entspricht in Erscheinung und Abmessungen dem S98/05. Das Modell wurde deshalb auch als 'S98/05 mit Stahlgriff' bezeichnet. Es kommen kleinere Varianten hinsichtlich der Art des Anschliffes und der Hohlkehle vor. Ein Teil der Klingen weist keinen Sägerücken auf ( Carter 42 ) . Es wurde auch eine gleichmäßig breite Klinge in Kombination mit diesem Griffmodell hergestellt ( Carter 45 ) . Dieses Modell wurde auch in schwarz oder feldgrau lackierten Ersatzscheiden aus geprägtem verzinkten Stahlblech ( s.o. ) versorgt.
Modell = Aushilfsseitengewehr 88/98 (Carter Nr.42) Gesamtlänge = 480 mm Klingenlänge = 361 mm Laufring Innen-Ø = 2 Durchmesser ca.17,1mm und ca. 15,2mm Hersteller = unbekannt / ca. 1915/16 hergestellt Gewehr = G71, G71/84, 88´er und 98´er Modelle Beschreibung: Aushilfsseitengwehr S88/98 welches eine Kopie des Standardseitengewehrs S98/05 darstellt. Daher wurde es auch als "S98/05 mit Stahlgriff" bezeichnet. Neben der Version mit einfacher Klinge gab es die Sägevariante. Die Sägevariante war sehr gut gearbeit und vergleichsweise hochwertig. (die Version ohne Sägerücken war Anfangs hochwertig verarbeitet, wobei die Qualität der Klinge zunemend schlechter wurde). Wahrscheinlich wurde die Sägevariante auch länger als andere Modelle geführt, obwohl auch sehr viele türckische Abänderungen, insbesondere durch Wegschleifen des Mündungsringes und Kürzen der Klinge bekannt sind. Bei der Scheide handelt es sich dazugehörige Scheide aus Zinkblech, welche die Form der Scheide des S98/05a.A imitiert. Der Tragehaken ist 3-teilig. Ursprünglich war die Scheide in dem vorliegenden Fall schwarz lackiert und wurde feldgrau überstrichen. Bei der Mehrzahl dieser Stücke war die Parierstange nicht lackiert. Bei vielen war auch die Haltestiftmutter ohne Farbe. Bei dem gezeigten Stück war ursprünglich alles lackiert. Die Backen das Laufrings besitzen zwei Durchmesser um sie auf die G71, G71/84 sowie G88´er und die G98´er Modelle aufzupflanzen zu können. Diese Modelle besaßen ab Werk IMMER diesen offenen Mündungsring. Nur bei beschädigten Mündungsringen wurde dieser entfernt. Die "Öffnung" oben im Mündungsring ist eine Aussparung für das Korn des G98 Anmerkung: Die S88/98 wurden ab 1915 von mehr oder weniger fähigen Herstellern produziert und waren von vorn herein nur als Zwischenlösung gedacht, bis genügend S98/05 und S84/98 zur Verfügung standen. Notwenig machte dies der schnelle wahnsinig hohe Bedarf an neuen Waffen und die nicht eingeplanten hohen Verlusste. Ein so langer Kriegsverlauf war nie berücksichtigt worden. Die Massenproduktion der S98/05 und S84/98 lief erst in der Folgezeit an. Die meisten Hersteller waren bis zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage diese Modelle herzustellen. 1917 erreichte die Produktion erst ihren Höchstpunkt. Die Armee behalf sich u.a. mit erbeuteten Waffen, abgeänderten älternen oder erbeuteten Modellen, Vereinfachten neuen Seitengwehren und eben den Ausshilfsseitengwehren, welche als "Seitengewehre 88/98" bezeichnet wurden. Das Wort "Aushilfsseitengewehr" ist eine neuzeitliche Schöpfung. In der Zwischenzeit wurden schlecht ausgestattete Betriebe, ohne Erfahrung in der Blankwaffenherstellung, beauftragt S88/98 herzustellen. Zum Teil wurden dadurch bis dahin unbekannte/unkonventionelle Fertigungsmethoden benutzt. Die Formen und Versionen der S88/98 sind vielfältig. Auch kamen neben neu produzierten Klingen, nicht selten ohne Hohlkehlen, oft Klingen von erbeuteten oder älteren deutschen Bajonetten zur Verwendung oder es wurden neue Zubehörteile für diese gefertigt. Von offizieller Seite aus scheinen nur sehr generelle Vorgaben zur Produktion von S88/98 gemacht worden zu sein. Hauptsächlich sollten billige, schnell verfügbare und dienstfähige Seitengewehre produziert werden. Genau dies war in den meisten Fällen nicht der Fall. Die Beschwerden von Frontruppen sowie Waffenmeistern, was Qualität, Haltbarkeit und Aufpflanzbarkeit der S88/98 betraf häuften sich. Die ersten hergestellten S88/98 waren von ihrer Qualität noch wesentlich besser und versuchten von ihrem Design her die herkommlichen Standardseitengwehre noch zu "imitieren". Als die Beschwerden sowie die Produktion von Standardseitengwehren riesige Ausmaße annahmen wurden die S88/98 ab Feb./März 1917 sehr schnell, fast überhastet, verfolgt man den bekannten Schriftverkehr der versch. Truppenteile, ausgemustert. Die S88/98 wurden anschließend als Waffenhilfe in die Türkei geschickt.