Hallo Zusammen. Ich brauche Eure Hilfe. Ich habe eine Reitgerte mit Silberknauf gekauft. Oben am Knauf ist ein Adelswappen eingraviert. An der Seite steht ABTEILUNG F 1908-09. Rings um den Knauf sind viele Namen eingraviert. Kamm mir jemand sagen ob die Abteilung F militärisch ist? Bei Wikipedia wird es als frühe Fliegerstaffel benannt. Vielleicht erkennt jemand das Wappen. Vielen Dank für die Hilfe !!
Guten Abend. Es handelt sich bei "MRI" um das Militärreitinstitut Hannover. Hinter einem der gravierten Namen verbirgt sich der Oberleutnant Schweigger von den 1. Königsjägern zu Pferde, wie uns die 1909er Rangliste beauskunftet. "von Steuben" = Curt von St., 6. Ulanen
Hallo, keine Zeit jeden Namen zu prüfen, das könntest Du selbst tun, die Ranglisten sind online. Allerdings tippe ich auf das Militär-Reitinstitut (MRI) Hannover aufgrund der Gerte und dem Umstand, dass der von mir überprüfte Lt. Sommerhoff vom DR 21 dorthin im entsprechendem Jahr abkommandiert war. Gruß, D.
Vielen Dank.Das finde ich ja Mal eine geile Nummer dass ihr mir helfen könntet.Ich werde das Stück Mal leicht s putzen,damit man die Namen richtig lesen kann. aber nicht polieren !! Nochmals herzlichen Dank
Hier ein kleiner Einblick aus den Aufzeichnungen eines ehemaligen Absolventen, die zwar nicht in jedem Detail korrekt sind, aber trotzdem einen guten Eindruck vermitteln. “Das Königlich Preußische Militär-Reitinstitut unter seinem damaligen Chef, Excellenz von Festenberg und Pakisch, war die Hochburg der Reiterei, welche auf dem Boden der klassischen Überlieferungen nach der Reitinstruktion für die Kavallerie vom 3.März 1882 von bewährten, z.T. berühmten Reitlehrern solchen Schülern übermittelt wurden, die von den Regimentern als talentiert genug und geeignet ausgewählt wurden. Von jedem preußischen und württembergischen Kavallerieregiment und von jeder Feldartillerie Brigade der Armee wurde ein Leutnant oder Oberleutnant für zwei Jahre nach Hannover kommandiert. Die im ersten Jahr Kommandierten hießen die „dummen“ Einjährigen, die vom zweiten Jahr die „Zweijährigen“. Jeder Schüler brachte vom Regiment ein Chargenpferd und ein eigenes Pferd resp. der fahrende Feldartillerist ein Dienstpferd und den Burschen mit. Man suchte sich im Sommer vor Antritt des Kommandos in der Reitschulgegend (Vahrenwald) eine Wohnung mit Stall, die man meistens vom Vorgänger aus Regiment oder Brigade übernahm, und trat am 1. Oktober mit geschwellten Segeln auf dem Paroleplatz des Militär-Reitinstituts im vollen Waffenschmuck an, um Dienstanweisung und Dienstplan entgegenzunehmen. Die Farbenpracht und Mannigfaltigkeit all der hundertundzwanzig verschiedenen Uniformen und jungen, drahtigen Reitergestalten war wohl ein einmaliger Anblick, und das Bewußtsein: „Dazu gehörst du nun auch“, ließ wirklich das Herz höher schlagen.“ ... „Das Militär-Reitinstitut bestand aus der Offizier-Schule unter Oberst Brecht und der Kavallerie-Unteroffiziersschule unter Major von Krosigk, später Major von Frankenberg und Ludwigsdorf. Die „Einjährigen“ wurden eingeteilt in Kürassier-, Ulanen-, Dragoner- und Husarenabteilungen zu je sechzehn Schülern, die Jäger zu Pferde und Feldartilleristen wurden verteilt. So kam ich zur Husarenabteilung des sehr gestrengen Rittmeisters Freiherr von Wrangel (Kür. 3) und damit in eine mehr als harte, aber außerordentlich lehrreiche Schule. Sehr viel schwieriger als bei den gutgerittenen Stammpferden der Offiziersschule gestaltete sich die [Reitausbildung] bei den mitgebrachten Dienst- und vor allem den mehr oder weniger ungerittenen eigenen Pferden. Mit diesen habe ich oftmals manchen Kummer erlebt.“ https://web.archive.org/web/20120628232504/http://www.artisticdressage.com/dressurblog7-25-09.html
Moin, der Link von Deichkind in #6 könnte die Lösung bringen. Hier wird von einer späteren Verwendung in einer Heeres Reit- und Fahrschule berichtet. Der in #6 wiedergegebebe Bericht stammt aus 1882, die Peitsche ist jedoch rund 25 Jahre jünger. Vielleicht gab es da schon eine Fahrabteilung bem MRI und die F-Abtl. die entsprechende Abkürzung? -Nordarmee-
Hallo! An Fahrabteilung glaube ich nicht. Das war ja erst später. Diese fielen ja dann eher unter die Verkehrstruppen. Ursprünglich wurde das MRI von einem General befehligt, später von einem Obristen. Ihm unterstanden zwei Stabsoffiziere, die jeweils das Kommando über die Offizier-Reitschule und der Kavallerie-Unteroffizier-Schule hatten. Dazu wurden dem Chef zwei Adjutanten beigestellt. Anfangs gab es noch ein Assistenzarzt, ein Oberroßarzt und ein Roßarzt, später erweitert auf ein Oberstabsarzt, ein Oberarzt, ein Stabsveterinär und ein Oberveterinär (die Bezeichnung wurden auch im Laufe der Zeit geändert). Der Vollständigkeit halber war auch noch ein Zahlmeister tätig. Stand 1896: Der Lehrgang der Offizier-Reitschule war zweijährig. Von der Kavallerie wurden jährlich 41-42, von der Feldartillerie jährlich 19 Offiziere kommandiert. Kann sich später geändert haben. Sachsen und Württemberger nehmen auch teil, obwohl Sachsen eine eigene Militärreitanstalt hat. Die Bayern blieben in ihrer Equitationsanstalt unter sich. Zur Kavallerie-Unteroffizier-Schule wurden jährlich 83 Unteroffiziere und Gefreite kommandiert, unter der Bedingung, auf ein Jahr nach Ablauf ihres Kommandos, zu kapitulieren. 18 Unteroffiziere können ein zweites und drittes Jahr im Institut verlängern, wenn sie sich zu einem zweiten Kapitulationsjahr nach Ablauf verpflichten. Zur Abteilung "F" kann ich leider nichts sagen; ich habe nicht herausgefunden, wie das MRI genau organisiert ist. Der Tatsache begründet, daß es anfangs 13 Reit,- Turn,- und Fechtlehrer (Stabsoffiziere und Rittmeister) gab, später derer 14 und bis Kriegsausbruch sogar 15, könnte ich mir vorstellen, daß diese Herren jeweils eine Abteilung kommandiert haben, die nicht nummerisch, alphabetisch sortiert war. Ist aber eine Vermutung. Klaas: In den Ranglisten stehen sie nicht drin. D.h. bei den jeweiligen Regimentern steht, wer abkommandiert wurde, aber beim MRI stehen nur die Lehrer drin und nicht diejenigen, die abkommandiert wurden! Im MWB wird auch nur die Anzahl derer bekanntgegeben, die von von den jeweiligen Armeekorps kommandiert wurden, aber nicht die Namen.