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Siamesiches Messerbajonett 1888 - deutsch geführt

Dieses Thema im Forum "Deutsches Aushilfsseitengewehr" wurde erstellt von sleepwalker, Juni 17, 2008.

  1. sleepwalker

    sleepwalker Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Modell: Messerbajonett M1888 Siam - deutsch geführt

    Waffe: Gewehre 71/71/84 und 88

    Klingenrücken: W

    Hersteller: unbekannt


    Dieses Modell war für ursprünglich für den Export nach Siam (heute Thailand)
    vorgesehen. Aufgrund geplatzer Lieferungen standen zu Beginn des Weltkrieges
    Lagerbestände des M1888 zur Verfügung, wurden durch die dt. Armeebehörden
    angekauft und an deutsche Truppen ausgegeben.

    Es passt auf ältere dt. Gewehrmodelle. Aufgrund der kurzen T-förmigen Aufpflanznut
    ist es nicht für die in der dt. Armee geführten 98er Modelle geeignet.

    Es weist für dt. Seitengwehre eine etwas ungewöhnliche Form auf und ist in
    einer Exportscheide mit runden Trageknopf versorgt. Die Kinge ist
    zweischneidig.

    Wie org. Bilder belegen wurde das Siamesiche Messerbajonett M1888
    bei Landwehr, Landsturm, Marineeinheiten aber auch bei Frontruppen
    eingestezt (u.a. M.G.-Abteilungen).
     

    Anhänge:

  2. joehau

    joehau Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Modell: Messerbajonett M1888 Siam - deutsch geführt


    Gesamtlänge: 373 mm
    Klingenlänge: 250 mm
    Klingenbreite: 26,5 mm
    Länge der Scheide: 272 mm
    Durchmesser Laufring: 17,3 mm

    Hersteller: nicht bekannt

    Gewehr: hier verwendet für deutsche G71, G71/84 und G88 Modelle


    Stempel:

    'W' auf der Klingenunterseite*
    deutscher Kriegs-Truppenstempel schwer lesbar, evtl. LIR.73.7.K 2


    Beschreibung:

    2 Holzgriffschalen 2-fach mit Unterlegscheiben vernietet
    innenliegende Haltestiftfeder, ungeschlitzte Haltestiftmutter
    T-Nut 30 mm
    blanke, zweischneidige Klinge ohne Hohlkehle, Mittelspitze
    Stahlscheide mit hart eingelötetem Trageknopf, Ortkugel
    Haltefedereinsatz durch 2 Niete auf den Flachseiten der Scheide eingenietet


    Anmerkungen:

    Die siamesischen M1888 Messerbajonette waren für den Export nach Siam
    (Thailand) vorgesehen. Vorhandene Bestände wurden nach Kriegsbeginn 1914,
    hauptsächlich bei rückwärtigen deutschen Verbänden, wie z.B. bei der Landwehr,
    geführt. Da sie für die Gewehre und Karabiner des Systems Mauser einen zu
    kurzen Kasten hatten ( 30 mm ), waren sie nur auf den älteren Waffen G71,
    G71/84 und G88 Modellen aufpflanzbar. Der Truppenstempel auf dem vorliegenden
    Stück und Fotos belegen, dass dieses Modell bei deutschen Truppen geführt wurde.

    Mitte der 1890er Jahre lieferte die OEWG ( Österreichische Waffenfabrik Gesellschaft )
    Mannlicher Geradezuggewehre M1888 und M1888/90, Kal.: 8 x 50 mm R nach Siam.
    Einschneidige österreichische M88 Bajonette mit siamesischer Bestempelung sind bekannt,
    so daß ich davon ausgehe, dass diese mit den OEWG Gewehren geliefert wurden.
    Die siamesischen Mannlicher Gewehre wurden bereits ab 1902 durch Gewehre des Mauser
    Systems Typ 45 nebst einem zugehörigen Bajonett abgelöst. Das Gewehr besaß die
    typische Mauser Aufpflanzschiene, so dass das gezeigte Bajonett nicht aufpflanzbar ist.

    Es ist wahrscheinlich, dass das hier gezeigte zweischneidige Bajonettmodell für das bei
    Mauser in Oberndorf a/N für Siam hergestellte Gewehr Modell 1904 ( Typ 46 ),
    Kal. 7 x 57 mm oder für das identische Modell 1907 von DWM vorgesehen waren.
    Dieses Gewehr hatte als Aufplanzvorrichtung eine Warze am Oberring. Warum die
    Bajonette nur zum Teil oder gar nicht nach Siam geliefert wurden, ist nicht bekannt.

    * Der 'W' - Stempel kommt auf dem Klingenrücken oder wie hier auf der Klingenunterseite
    vor, andere tragen keinen 'W'-Stempel ( s.o. ). Ob es sich hierbei um einen vereinfachten
    fiskalischen Eigentumstempel ohne Krone und Jahreszahl handelt, ist ungeklärt.
     

    Anhänge:

    Lars13, Landstürmer und Radetzky gefällt das.
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