Kinofilm 1917

Moin,
in den US Militaria/Waffen Foren wurde er auch sehr gelobt.



Die Hauptdarsteller sind mir ein wenig zu perfekt rasiert und die Wiese schaut aus, als ob da vor einer Woche noch Golf gespielt wurde.
Ich werd' mir den Film aber auf alle Fälle anschauen.
Gruß
Wolfgang

 

Ich war nun auch in diesem Film. Er ist sehr empfehlenswert. Detailliert ausgeführte Grabensysteme auch im Hintergrund und Umfeld der beiden Darsteller. Ausrüstung satt. Kampfgeschehen sehr realistisch dargestellt. Schaurige Momente (Tote, Leichenteile, zerfetzte Körper) inbegriffen.
Wie oben schon teilweise angesprochen wirken die saftigen Wiesen und blühenden Kirschbäume zwischen den Fronten ein wenig befremdlich.

Sollte man sich aber ansehen.

Gruß
Landstürmer

 

Komme gerade aus dem Kino. In einem der kleineren Kinos, die es in Jena gibt, konnte ich den Film im Original mit Untertiteln sehen, war ganz gut. Von der Machart her fand ich ihn auch sehr gut, sprich das Handwerk haben der Regisseur und die Kameraleute in jedem Fall drauf. Auch der Grabenkrieg ist ziemlich gut und detailliert dargestellt. Die Story an sich war zwar packend, aber am Ende dann doch sehr reißerisch und stellenweise absolut vorhersehbar. Wie oben beschrieben, gibt es nur wenige deutsche Charaktere im Film zu sehen, wenn diese aber vorkommen, sind sie entweder hinterlistig oder besoffen oder schießen schlecht. An sich schade, hätte man auch anders darstellen können.

Dennoch einer der besseren Erste Weltkriegs Filme der letzten Jahre, vor allem das "One-Shot" Szenario hat mir gut gefallen.

Gruß
Immanuel

 

Er hat ihn mit seinem Bajonett erstochen. Daher meine Frage, ob das überhaupt realistisch ist. Führte ein Kampfflieger ein Bajonett mit sich?! Ich wusste sofort, als die ihn aus dem Flugzeug gezogen haben und ich das Bajonett dabei gesehen habe, das so etwas passieren würde.

Der Schauspieler hat mir sehr gut gefallen. Ansonsten fühlte ich mich gut unterhalten.

 

Hallo Andreas,
die Sache mit dem Bajonett fand ich auch nicht so gut. Ein damaliger Pilot hatte wohl eher eine C96- oder 08-Pistole dabei. Die haben sich da oben teilweise mit den Pistolen beschossen.
Wenn ich richtig gesehen habe hatte der Pilot eine Art von Pfadfinderdolch, der mich an die Messer der Hitlerjugend erinnert hat. Aber wir "Wissenden" sehen das wohl alles zu kritisch.

Gruß
Wolfgang

 

"1917" habe ich auch gesehen - hat aber keinen so sehr tiefen Eindruck bei hinterlassen. Die eindimensionale Darstellung der Deutschen passt aber nicht wirklich in das 21. Jahrhundert. Aber es gibt ja auch richtig alte Filme zum Thema 1. Weltkrieg. Bei "1917" musste ich wieder an einen anderen Film denken, den ich mal bei YouTube gesehen hatte:
"Stosstrupp 1917"
Dieser wurde 1934 in Deutschland produziert und war damals recht populär. Interessant ist hierbei wohl der Umstand, dass die Leute, die am Film beteiligt waren, ja auf unmittelbare Fronterfahrungen zurückgreifen konnten, auch wenn aus heutiger Sicht die Tricktechnik oft nicht so perfekt ist und eine ideologische Beeinflussung nicht abzuerkennen ist. Dafür erfreuen den Kenner doch viele Details in der Requisite. Sicherlich sind auch die Kampftechniken grundsätzlich noch von der eigenen Erfahrung und nicht von Hollywood diktiert. Wer den Film nicht kennt, kann ja die knapp 90 Minuten mal riskieren. Es gibt bei YouTube auch eine Version mit englischen Untertiteln, die beim knarrenden Ton und den urigen bayerischen Soldaten manchmal sogar hilfreich ist. Allerdings übersetzten die dort den Auspruch der schuftenden Armierungssoldaten "Schipp Schipp Hurra" lediglich mit "Hipp Hipp Hurra".... Ein paar wahllos vom Fernseher abfotografierte Szenenbilder anbei. "Westfront 1918" kann man sich bei YouTube übrigens auch anschauen, ist aber FSK16...
Viel Spaß
Frank

 

Moin,
wer es noch nicht gesehen hat oder es noch einmal schauen möchte: Heute zeigt RTL2 den Film 1917 um 20:15Uhr.
-Nordarmee-

 

Moin,
hatte selbst nur den Tip bekommen, aber die Mail erst Sa früh gelesen. Wurde nachts ja noch mal wiederholt. Hatte den Film 2020 sogar 2x im Kino gesehen. Ausstattung ist ja hervorragend, da kann man über Kleinigkeiten gerne hinwegsehen. Die Deutschen kommen tatsächlich sehr schlecht weg, ist beim European Song Contest aber ja genauso...
-Nordarmee-

 

Die historische Genauigkeit der Uniformen, Abzeichen (einschließlich der 'Battle Patches' ['Schlachtabzeichen'] nach dem Schema der 18. Division) und der Ausrüstung in diesem Film ist ausgezeichnet, und der historische Berater war (und ist) ein angesehener Militärhistoriker und Museumskurator (obwohl ich gerne die Referenz sehen würde, die er für das Mützenabzeichen der 8/E. Surr. R., das auf dem Stahlhelm getragen wurde, im Gegensatz zu einem aufgemalten 'Schlachtabzeichen'). Im Film trägt Lance-Corporal Schofield sogar die "Web Equipment, Pattern 1908" (die Vorkriegsvorschrift) und Lance-Corporal Blake die lederne "Infantry Equipment, Pattern 1914" (mit der die meisten im Krieg aufgestellten Infanterie-"Service"-Bataillone der "New Army", wie die 8/E. Surr. R., in der Ausbildung ausgerüstet wurden und ins Feld zogen). Diese Mischung war an der Front durchaus üblich, auch wenn den britischen Streitkräften in Frankreich und Flandern ab dem Frühjahr 1916 offiziell das ‘Pattern 1908’ für die Ausrüstung der für die ‘Regular’-Einheiten bestimmten Ersatztruppen und das ‘Pattern 1914’ für die Ausrüstung der Ersatztruppen der ‘Territorial Force’ und der ‘New Army’ vorbehalten war.

Was die Glaubwürdigkeit des Films in Frage stellt (und das gilt nicht nur für die Handlung, sondern auch für die Pilotszene!), ist die plumpe Art und Weise, mit der der Regisseur versucht, den Beitrag der kaiserlichen und kolonialen Truppen zu würdigen. Dieser Beitrag sollte anerkannt und in vollem Umfang gewürdigt werden, aber nicht, indem man so tut, als ob ein einzelner Sikh-Kavallerist 1917 einer britischen Infanterieeinheit an der Westfront angegliedert gewesen wäre (1917 gab es nur zwei indische Kavalleriedivisionen in Frankreich und Flandern, die zeitweise als Infanterie in den Schützengräben dienten - warum hat man nicht einen Schützengraben gezeigt, der von einem indischen Kavallerieregiment gehalten wurde?); oder indem man nicht-weiße Truppen zeigt, die in englischen Grafschaftsinfanterieregimentern dienen . . . unwahrscheinlich, gelinde gesagt. Wenn man es für nötig hielt, hätte man die Gelegenheit nutzen sollen, ein Bataillon des ‘British West Indies Regiment’ zu zeigen, das sich aus Freiwilligen aus den britischen Kolonien in der Karibik zusammensetzte . . .

Chris