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Hannover - M1796 leichter Kavalleriesäbel

Dieses Thema im Forum "Deutsche Säbel" wurde erstellt von joehau, März 18, 2019.

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    Modell: M1796 leichter Kavalleriesäbel - Königreich Hannover

    Gesamtlänge: 938 mm
    Klingenlänge: 823 mm
    Klingenbreite: Fehlschärfe 38 / Mitte 34 / vorn 41 mm
    Pfeilhöhe: 60 mm
    Länge Scheide: 885 mm

    Hersteller: Henry Osborn & John Gunby, Birmingham


    Stempel:

    Herstellermarke OSBORN & GUNBY auf dem Klingenrücken
    Truppenstempel auf Parierlappen III. B.68 und auf der Scheide C D B 68
    - 3. ( III. ) Regiment 'Herzog von Cambridge Dragoner', B-Schwadron, 68. Waffe.



    Beschreibung:

    Eisen-Bügelgefäss
    Griffbügel mit Durchbruch für Faustriemen, in Parierstange übergehend, beidseitig Parierlappen
    Griffkappe mit tief sitzenden Flügeln und Zwinge aus Eisen
    Lederbespannte, gerippte Hilze
    einschneidige, stark gekrümmte Klinge mit beiderseitigem breitem Hohlschliff
    Die Klinge in in der Mitte schmaler
    Eisenblechscheide mit ovalem Querschnitt, zwei Ringbänder mit Tragösen
    Mundblech duch 2 Schrauben an den Seiten gesichert
    U-förmiges asymmetrisches Schlagblech hart verlötet


    Anmerkungen:

    Der britische Pattern 1796 Light Cavalry Sabre ist das ursprüngliche Modell, des später als
    'Blüchersäbel' bekannt gewordenen M1811. 1796 führte das britische War Department
    den neuen Säbel für die Husaren, leichten Dragoner und die berittene Artillerie ein. Mehrere
    tausend Stück gelangten 1807 auf englischen Schiffen in die von den napoleonischen Truppen
    belagerte Ostseefestung Kolberg. Dazu kamen 1913 mehr als 10.000 Säbel dieses Modells
    als britische Hilfe an Preußen.

    Auch das Königreich Hannover, bis 1837 in Personalunion mit England regiert, führte den
    P1796 für seine leichte Kavallerie ein. Henry Osborn firmiert nur von 1806 und 1820
    zusammen mit John Gunby. Der gezeigte Säbel wurde also in diesem Zeitraum in
    Birmingham hergestellt. Parierlappen und Scheide tragen nur den (gleichen) hannoverschen
    Truppenstempel. Zeitlich kann man den C.D. Stempel auf die Zeit 1834-66 einschränken,
    denn erst 1834 erfolgte die Umbenennung von Husaren- in Dragonerregiment. Eine
    Weiterverwendung bei der preussischen Armee nach 1866 erfolgte anscheinend nicht.

    Die Konstruktion des Säbels geht auf einen Captain der 2nd Dragoons, Guards John Gaspard
    Le Marchant zurück, der die damals üblichen schweren, als Stoßwaffe ausgelegten Degen der
    Kavallerie, als zu schwerfällig befand. Zusammen mit Henry Osborn entwickelte er deshalb
    den leichten Kavalleriesäbel, der in erster Linie als Hiebwaffe einzusetzen ist. Deshalb ist die
    Klinge stark gekrümmt, in der Mitte ist sie schmaler und verbreitert sich zum Ort hin wieder
    auf 41 mm. Dadurch ist der Säbel gut ausgewogen und verleiht dem Hieb eine größere Wucht.
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: März 18, 2019
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