Modell: M1796 leichter Kavalleriesäbel - Königreich Hannover Gesamtlänge: 938 mm Klingenlänge: 823 mm Klingenbreite: Fehlschärfe 38 / Mitte 34 / vorn 41 mm Pfeilhöhe: 60 mm Länge Scheide: 885 mm Hersteller: Henry Osborn & John Gunby, Birmingham Stempel: Herstellermarke OSBORN & GUNBY auf dem Klingenrücken Truppenstempel auf Parierlappen III. B.68 und auf der Scheide C D B 68 - 3. ( III. ) Regiment 'Herzog von Cambridge Dragoner', B-Schwadron, 68. Waffe. Beschreibung: Eisen-Bügelgefäss Griffbügel mit Durchbruch für Faustriemen, in Parierstange übergehend, beidseitig Parierlappen Griffkappe mit tief sitzenden Flügeln und Zwinge aus Eisen Lederbespannte, gerippte Hilze einschneidige, stark gekrümmte Klinge mit beiderseitigem breitem Hohlschliff Die Klinge in in der Mitte schmaler Eisenblechscheide mit ovalem Querschnitt, zwei Ringbänder mit Tragösen Mundblech duch 2 Schrauben an den Seiten gesichert U-förmiges asymmetrisches Schlagblech hart verlötet Anmerkungen: Der britische Pattern 1796 Light Cavalry Sabre ist das ursprüngliche Modell, des später als 'Blüchersäbel' bekannt gewordenen M1811. 1796 führte das britische War Department den neuen Säbel für die Husaren, leichten Dragoner und die berittene Artillerie ein. Mehrere tausend Stück gelangten 1807 auf englischen Schiffen in die von den napoleonischen Truppen belagerte Ostseefestung Kolberg. Dazu kamen 1913 mehr als 10.000 Säbel dieses Modells als britische Hilfe an Preußen. Auch das Königreich Hannover, bis 1837 in Personalunion mit England regiert, führte den P1796 für seine leichte Kavallerie ein. Henry Osborn firmiert nur von 1806 und 1820 zusammen mit John Gunby. Der gezeigte Säbel wurde also in diesem Zeitraum in Birmingham hergestellt. Parierlappen und Scheide tragen nur den (gleichen) hannoverschen Truppenstempel. Zeitlich kann man den C.D. Stempel auf die Zeit 1834-66 einschränken, denn erst 1834 erfolgte die Umbenennung von Husaren- in Dragonerregiment. Eine Weiterverwendung bei der preussischen Armee nach 1866 erfolgte anscheinend nicht. Die Konstruktion des Säbels geht auf einen Captain der 2nd Dragoons, Guards John Gaspard Le Marchant zurück, der die damals üblichen schweren, als Stoßwaffe ausgelegten Degen der Kavallerie, als zu schwerfällig befand. Zusammen mit Henry Osborn entwickelte er deshalb den leichten Kavalleriesäbel, der in erster Linie als Hiebwaffe einzusetzen ist. Deshalb ist die Klinge stark gekrümmt, in der Mitte ist sie schmaler und verbreitert sich zum Ort hin wieder auf 41 mm. Dadurch ist der Säbel gut ausgewogen und verleiht dem Hieb eine größere Wucht.