Hallo Deichkind, ich hatte es wohl etwas unglücklich formuliert. Wir meinen vermutlich das gleiche - das erste verliehene Schützenabzeichen eines Trägers hat immer eine Eichel - egal in welcher Schießklasse es verliehen wurde, und ja, der Aufstieg in eine höhere Schießklasse beinhaltet nicht automatisch den Erhalt eines Schützenabzeichens.
Genauso sehe ich das auch. Ist jemand in der 2.Schießklasse unter den besten 5, gab es die Schützenauszeuichnung 1.Stufe (ein Bommel) Damit ist er in die 1.Schießklasse gekommen. Hat er die Bedingungen erfüllt, war aber nicht unter den besten 5, kam er ohne Schnur in die 1.Schießklasse. Hat er die 1.Schießklasse erfolgreich geschossen, passierte nichts, es sei denn, er war unter den ersten 8, dann gab es die Schießauszeichnung 2.Stufe (2 Bommel). War er Offizier, Unteroffizier oder Kapitulant (hat sich also weiter verpflichtet), kam er in die "besondere Klasse". Da die Soldaten zwei Jahre dienen mußten, konnte ein Wehrpflichtiger also zwei Bommel haben. Hat ein Längerdienender in der besonderen Klasse alles erfüllt und war unter den besten 3, gab es wieder eine Stufe höher. So konnte man jedes Jahr eine Stufe erhöhen. Das Schießjahr begann am 1.Oktober und endete mit dem 30.September des Folgejahres, nach dessen es auch benannt wurde. Hier noch mal das "Gebommele": DAZU NOCH EINE FRAGE!!!! Artillerie. Schossen diese Jungs die Schützenschnur mit der Flinte oder mit dem Geschütz?
Und wenn wir jetzt schon diese schöne Abbildung haben eine Frage in die Runde: Schützenabzeichen der 5. Stufe (und höher) W Ü R T T E M B E R G - besitzt jemand von Euch ein zeitgenössisches Foto oder eine Schnur mit dem "runden" W wie in der Zeichnung ? Ich habe bisher weder eine Schnur noch ein Trägerfoto gesehen und zweifele langsam an der Existenz dieses besonderen Schildes...
Tach zusammen, gute Frage, ich habe bisher auch noch kein württemberger Medaillon gesehen. Im Pietsch und in dem Orden-Militaria-Magazin (Ausgabe zu Schützenabzeichen Nr. 6 / 82) werden auch nur Zeichnungen davon gezeigt. Zu den kleinen privat beschaffenen "Uhren-Schützenschnur" gab es anscheint noch eine badische Variante!? Großherzogtum Baden Schützenschnur 7. Stufe (Königsabzeichen) für Infanterie - Miniatur als Uhrenkette. - Baden - Kaiserreich & Weimarer Republik: Uniformeffekten, Ausrüstung, etc - Militaria / Helmut Weitze Diese badische "Variante" ist wohl auch nirgends benannt!? Kann es evtl. sein das es ein "Verwechselung" zwischen den großen original verliehen und den kleinen privat beschaffenden Stücken in der Literatur gab!??? Gruß Jens Nachtrag: gibt es auch ausreichend zeitgenössische Belege für Sachsen!?? Wie z. B. hier.
Hallo! Ich muß mal eben eine Frage dazwischen werfen. Wir sprachen ja von der 1., der 2. und der besonderen Schießklasse. Was war denn die 3. Schießklasse?
Ich glaube, Wolfgang hat nicht ganz unrecht: ich habe die 240er Vorschrift von 1898: unter Punkt 128 steht: "Die in Wettbewerb tretenden Unteroffiziere und Gemeinen müssen alle Nummern ihrer Schießklasse durchgeschossen und die Bedingungen auf unverkürzten Entfernungen erfüllt haben. Aus ihrer Zahhl erhalten Schützenabzeichen diejenigen Schützen, welche die Nummern der Hauptübung mit der geringsten Zahl von Patronen erfüllt, und bei gleicher Patronenzahl diejenigen, welche die meisten Treffer und Figuren erzielt haben: ist die Summe der Treffer und Figuren gleich, so entscheidet die Anzahl der geschossenen Ringe und Punkte." Mit Wettbewerb ist m.M.n. gemeint, dass nur solche Schützen um das Schützenabzeichen schossen, die die entsprechenden Vorübungen ihrer Schießklasse erfüllt haben.
Ist das von einem Artilleristen? Wir debattierten bisher immer über die Schießvorschrift für Infanterie. Andere Waffengattungen hatten meines Wissens eigene Vorschriften zum Schießen mit Handwaffen.
Dann kann das mit der 3. SK durchaus passen: Schießen mit Handwaffen hat bei denen natürlich einen anderen Stellenwert als bei der Infanterie. Leider hab ich noch keine entsprechende Schießvorschrift für Handwaffen bei der Ari.
Ich habe die Schießvorschrift der Fußartillerie von 1908. Da ist nur von zwei Klassen die Rede. Das Schießbuch ist aber von vor der Jahrhundertwende. Vielleicht gab es da noch 3 Klassen?
Da gehe ich fest von aus. Wenn ich wieder in Potsdam in die Bibliothek gehe und dran denke, schau ich mal, ob die eine entsprechende Vorschrift im Bestand haben.
Anbei eine Auflage mit "A": König Albert, verliehen 1894-1902. Die mit Abstand seltenste sächsische Auflage ist "G" für König Georg: nur zwischen 1902-1904 verliehen.
Hallo, schön als Laie diesen thread zu verfolgen. Werde mal meine Bestände nach Schützenschnüren durchforsten. Kann man auf Tragefotos nicht-goldene und goldene Wappenschilde und Eicheln von einander unterscheiden? Gruß, Deichkind
Hallo Klaas, die bayerischen silberne und goldene Auflage wird man wohl unterscheiden können. Bei den goldenen Eicheln sehe ich auf Fotos keine Chance- die sind schon im Original nur schwer zu erkennen !
Dann muß ich hier doch noch einmal eine 7.Stufe zeigen! Er trägt auch noch eine DA-Medaille, sowie die Medaille des Roten-Adler-Ordens, 3.Form. Übrigens habe ich die OMM Hefte 5, 6 und 7 von 1982, in denen die Abzeichen behandelt werden. Leider nur das Abzeichen und nicht die Verleihungsprozedur. Es steht nur drin, bei welcher Truppengattung wieviel pro Jahr verliehen werden.
Andreas, schau mal in Heft 5, Seite 106: dort ist ein Auszug aus der 240er Schießvorschrift von 1887: Tatsächlich gab es damals eine 3. Schießklasse auch bei der Infanterie. Iin meiner Ausgabe von 1898 werden nur noch die Besondere, 1. und 2. Klasse genannt.