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Feldpostübersichten

Dieses Thema im Forum "Schnell gefragt" wurde erstellt von Ruhrpottpreuße, Jan. 27, 2024.

  1. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hallo!
    Dr. Kraus erwähnt in seinen Formationsbüchern öfter die Quelle der Feldpostübersichten.
    Hat die jemand oder kann man sie digital bekommen?
    Ich habe aber auch gehört, daß nur noch die 1918er Unterlagen existieren sollen und die in München liegen.
    Diese Feldpostübersichten zeigten wohl in regel- oder unregelmäßigen Abständen die Feldpostnummern jeder Einheit. Es dürften also recht fette Sammlungen sein...
    Hat jemand da mehr Infos?
    Vielen Dank!
     
  2. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo Andreas,
    Hast Du nicht die Frage dort gestellt?
    https://www.deutsche-feldpost1914-18.de/
    ! ! !
    Was mich heute noch wundert, ist warum zum Thema "Feldpostübersichten" so viele "Geheime" gemacht sind. Die geheimsten Unterlagen (soweit sie 1945 überleben haben) der OHL sind leicht erreichbar, manchmal einfach als Digitalisat online (siehe Invenio für das Bundesarchiv).
    Leute, die von den FPÜbersichten Kopien haben, behalten sie streng für sich. Vor vielen Zeit konnte ich eine "arme" Papierkopie (die Xeroxkopien aus München waren immer von niedriger Qualität im Vergleich mit Barch oder Landesarchiv BW) vom Titelblatt erwerben.
    FP1.jpg
    Ein solches Buch enthält knapp 400 Seiten. (Ich habe sie nicht).

    Was findet man in München? Die Anfrage auf der Webseite (Feld = "Standard-Suche") bringt viele Ergebnisse.
    FP3.jpg FP4.jpg
    (Das ist nur ein Auszug).

    In den anderen Archiven finden man solche Übersichten nicht, nach was ich nach vielen Jahren feststellen konnte.

    Im Mai 1940 schrieb der Chef der Heeresarchive in Potsdam an Heeresarchiv München:
    DSC_3951.jpg
    DSC_3952.jpg

    In jener Zeit gab es schon das Problem vom Platzmangel. Ich nehme an, viele Ausgaben der FPÜbersichten, wenn nicht schon während des Krieges vernichtet worden waren (mit Erscheinung der neuen Ausgabe sollte die veraltete vernichtet werden) sind auch während des 2. WK im Archiv restlos vernichtet worden.

    Ich bin nicht überzeugt so weit, daß die FPÜbersichten eine unentbehrliche Quelle für die Formationsgeschiechte bietet, wie die Kriegsgliederungen (u.a.). Nach was ich sehen konnte, die Angaben in den Kraus-Handbüchern gelten nur als Ersatz für die fehlenden (nicht auffindbaren) Informationen über die Auflösungen ("nicht mehr in der FPÜbersicht").

    Gruß, Thierry
     

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  3. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hallo Thierry!
    Ne, nicht daß ich wüßte...
    Ich habe gestern eine Anfrage darüber bekommen mit der Bitte, hier mal nachzufragen. Ich kannte sie eigentlich gar nicht; deshalb besteht jetzt auch meinerseits Interesse...:)
     
  4. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Weißt Du denn, welche Bände überhaupt erschienen sind?
    Ich weiß auch nicht, warum da so eine Geheimniskrämerei gemacht wurde...
     
  5. Deichkind

    Deichkind Super-Moderator / Ehrenmitglied Mitarbeiter AbzeichenSumo

    Die FPÜs wurden im 1. wie im 2. WK. geführt und waren in beiden Kriegen streng geheim. Beim Erscheinen der neuesten Ausgabe mußten die alten vernichtet werden. Das ist wohl der Grund, warum nur die chronologisch letzten Übersichten erhalten sind. Das Gute daran ist, dass man über sie die Verortung der Einheiten zum Erscheinungsdatum der Übersichten festmachen kann und eben dereren ungefähres Auflösungsdatum (Zeitrahmen 4 Wochen), wenn sie in den nächsten Übersichten nicht mehr erschienen. Außerdem können sie als Ersatzüberlieferung zu Truppenteilen dienen, die nicht in anderen Übersichten auftauchen (wie Thierry schon schrieb).
    Gruß,
    D.
     
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  6. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo,
    Gute Frage über die erschienen Bände. Der Krieg hat rund 52 Monaten gedauert, es gab eine Ausgabe im Monat ... Warum die Nr. 259 kurz vor Waffenstillstand?
    Ich denke, am Anfang gab es eine Ausgabe jede Woche, dann später (1918 ?) nur eine im Monat.
    Der genaue Unterschied zwischen Ausgabe A für Stäbe und Ausgabe B für Truppen ist mir nicht bekannt.
    Gruß, Thierry
     
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  7. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hallo!
    Ich habe Dr. Kraus mal angeschrieben; mal sehen, was er so schreibt.
     
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  8. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo,
    Man könnte auch dem Kriegsarchiv München direkt anfragen ...
    Gruß, Thierry
     
  9. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hallo!
    Ich habe gerade mal in den "Schracke" geschaut. Also besser gesagt, in das Buch, welches er schrieb...
    "Geschichte der deutschen Feldpost 1914/18".
    Am 13.August 1914 war die erste fertig. Es steht aber noch bei: "Welchen Umfang diese Veränderungen annehmen konnten, geht daraus hervor, daß ein Armeepostdirektor der Westfront in einem einzigen Monat 556 Veränderungsmeldungen auf telegraphischem Wege an das Reichs-Postamt abzustatten hatte." Und:
    "Vom April 1917 ab wurden in der Feldpostübersicht nur noch die planmäßigen Einheiten, die nichtplanmäßigen dagegen nur in Ausnahmefällen aufgenommen."
    "Der Ausbau der Feldpostübersicht, der sie zu einem das ganze Heeresgetriebe umfassenden Nachschlagewerk machte, trat in ihrem äußeren Umfang deutlich in die Erscheinung. Ihre erste Ausgabe, die 400 Stück zählte, wies 60 Druckseiten und 2.677 Einzelverbände auf und erreichte damit von vornherein nahezu den Umfang, den ihre Vorgängerin von 1870/71 mit 64 Druckseiten erst am Schlusse des Krieges zeigte. Die weiteren Ausgaben, die sich anfangs von 3 zu 3 Tagen, später von 7 zu 7 Tagen folgten, geben ein anschauliches Bild von dem Anwachsen des Inhalts und der Zunahme ihrer Verbreitung. Die höchste Auflage hatte die Ausgabe vom 12.Februar 1915 mit 2.150 Stücken, während diejenige vom 7.März 1917 den stäksten Umfang mit 691 Seiten erreichte. Später sind aus Gründen der Raumersparnis die Seiten doppelspaltig eingerichtet und die höheren Stäbe, bis zum Divisionskommando abwärts, daraus entfernt und zu einem besonderen Heft vereinigt worden, auch hat die Feldpostübersicht im Laufe des Krieges noch weitere Veränderungen in ihrer Anordnung erfahren, deren Ausführung aber für den von uns verfolgten Zweck entbehrlich ist."
     
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  10. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Danke Andreas!
    Merkwürdig finde ich, daß die Tausenden von Auflagen restlos verschwunden sind, bis zu einzelnen wenigen Exemplaren in München.
    Gruß, Thierry
     
  11. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Nunja. Klaas schrieb ja, daß bei einer Neuauflage die alten vernichtet werden mußten. Bleiben also wohl nur ein paar Einzelstücke, die sich der Vernichtung entziehen konnten.
     
  12. Amberg

    Amberg Super-Moderator z.D. / Sponsor AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Moin,
    Naja ...., heute gibt es ein Archivgesetz, das genau regelt was staatlicherseits zu archivieren ist. Damals gab es vermutlich ähnliche Gesetze/Vorschriften.
    Bei Preussens ist 1945 alles verbrannt. Bayerns entgingen diesem Schicksal.
    Dann kommen natürlich noch die Burschen hinzu, die sich nicht an die "verbrannte Bücher" Anordnung hielten. Die Bücher von diesen Befehlverweigerern sind also heute noch auf dem freien Markt zu finden. :cool:
    Wenn man heute Material aus dem Bundesarchiv in einem Buch nutzt, kriegt das Bundesarchiv eine Kopie des Buches (natürlich für lau!)
    Bei offiziellem/staatlichem Schriftgut (egal in welcher Form) ist es sicherlich nicht anders.
    Danke
    Gruß
    Wolfgang
     
  13. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Ja, aber damals im Krieg an der Front?
    Die neue Ausgabe kam, die alte war ja dann nicht mehr von Nutzen. Also in die Tonne. Warum sollte man due nicht mehr nutzbaren Ausgaben auch aufbewahren? Nur so eine Idee von mir...
     
  14. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo,
    Die Empfänger der Ausgaben, es waren nicht nur Militärbehörden, sondern auch Postämter/Postdirektionen in der Heimat, behandelten sie nicht als Archiv-Unterlagen. Erst nach Sendung zu einem Archiv-Dienst (nach gewißer Zeit) sind diese Akten Archiv-Unterlagen geworden. Also die Empfänger sollten einfach die erhaltenen Befehle der Übergeordneten verfolgen, nehme ich an.
    Gruß, Thierry
     
  15. Amberg

    Amberg Super-Moderator z.D. / Sponsor AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Ich hab' auch noch Unterlagen (in elektronischer Form), die ich eigentlich schon vor Jahren hätte vernichten können/sollen/müssen.? Ich bin einfach zu faul dazu, alles rauszusuchen und zu löschen! :cool:
    Die Sachen liegen trocken und staubfrei auf einer externen Festplatte, die nie ans Netz kommt. Da liegt das Zeug lang' gut. ;)
    Gruß
    Wolfgang
     
  16. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Welche Festplatten hatten die Jungs denn damals?:D:D:D
     
  17. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Platten mit 78 Umdrehungen in der Minute ... !!!
     
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  18. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Ne, jetzt mal ehrlich. Die dicken Bände, die ja wie beschrieben, Platz wegnehmen, waren ja echt nicht mehr von Nöten. Dann im Winter zum verheizen doch noch zu gebrauchen. Sie hatten doch nie im Leben daran gedacht, die für uns 110 Jahre aufzubewahren.
     
  19. Amberg

    Amberg Super-Moderator z.D. / Sponsor AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Damals gab es sicherlich (ebso wie heute) auch Beamte und Soldaten, die nichts wegwerfen konnten!:eek:
    Heute bezeichnet man sowas als Messie-Syndrom. :cool:
     
  20. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Sicher. Aber wieviel davon haben den nächsten Krieg und die 80 Jahre danach "überlebt"?
    Ich verstehe langsam doch, warum es da kaum noch was gibt.
     
Helmut Weitze Deutsche Gesellschaft für Heereskunde Heeresgeschichten Military-Books 1418 IR 69 Deutsche Gefallene des 1. Weltkrieges RIR 68 Ordensforum Military-Books 1418 DGW Military-Books 1418