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Seelenvermächtnis/ Mein zweites Leben

Dieses Thema im Forum ""Ich lese gerade..."" wurde erstellt von Oliver, Aug. 21, 2023.

  1. Oliver

    Oliver Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Also, je mehr ich lese, desto mehr wird es für mich Räuberpistole. Zuviel Zufälle und eigenartige Begebenheiten. Too much um nicht Fiction zu sein. Wäre ich spirituell würde ich vielleicht dezent versuchen zu glauben aber momentan herrscht nur Kopfschütteln...
     
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  2. Landstürmer

    Landstürmer Sehr aktives Mitglied / Sponsor AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Man müsste vielleicht über die beiden hier genannten der Wahrheit etwas näher kommen.
    Vinzens Rossi *1895, Wehrmann, KuK 4. Regiment 9. Companie
    Luigi Rossi, Italien (gibt es italienische Verlustlisten?)
    Gruß
    Wolfgang
     
  3. Charlie

    Charlie Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

  4. Landstürmer

    Landstürmer Sehr aktives Mitglied / Sponsor AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Danke Charlie,
    konnte die Seite übersetzen. Leider ist in der italienischen Verlustliste kein Luigi Rossi aus Centa aufgeführt.
    Gruß
    Wolfgang
     
  5. Alpenkorps1915

    Alpenkorps1915 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Nicht ganz, Rossi diente im 4. Kaiserjäger Regiment, 9. Kompanie. Daher kann er nicht bei den Italienern gekämpft haben. Bedenkt bitte, dass es im Trentino ja auch eine italienische Minderheit gab, die auf Seiten Österreich-Ungarns im Militär diente.
    Ich habe ihn deshalb in den östrr. Verlustlisten, genauer gesagt in der Liste vom 22.10.15 als "verw." gefunden, da war er aber schon tot. Siehe hier, linke Spalte dritter von unten:

    https://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC08513816_Verlustliste_Nr_0298/39/

    Daher kann die Geschichte mit dem Brief nicht stimmen, denn die Kaiserjäger (egal von welchem Regiment), lagen nachweislich Mitte August 1915 nicht in Tirol und schon gar nicht am besagten Seikofel. Dort hielten die "Leiber" die Stellung gegen die Italiener.

    Meine Vermutung lautet, dass Rossi am Isonzo verwundet und dann zur Pflege nach Innichen gebracht wurde und dort starb. Ohne dem Autor des obigen Buches zu Nahe treten zu wollen, aber ich halte das alles für ausgedacht und auch schade, weil sich Leute wie Herr Holzer aus Sexten (im Video zu sehen), die es eigentlich besser wissen müssen, weil sie sich mit der Ortsgeschichte befasst haben, bei soetwas mit einbringen. Den Brief kann zumindest der besagte Vincenz Rossi nicht am Seikofel für die Nachwelt hintelegt haben.

    Gruß
    Immanuel
     
  6. Oliver

    Oliver Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Ich versuche gerade nachzuvollziehen ob es an der Rotwand oder am Seikofel war. Ist mir als Leser noch unklar. Macht aber wohl keinen Unterschied, denke ich.
    Man soll ja glauben was man glauben möchte, dass sei ja jedem Menschen selbst überlassen aber ich glaube der gute Herr Autor will uns einen Bären aufbinden. Wobei der Stoff wahrlich kein Thema eines Bestsellers generell wäre um Kapital zu machen und er sich in den gefundenen und erkannten Details echt Mühe gegeben hat aber momentan denke ich, ich lese ein Buch über ein Medium während einer Wanderung durch die Dolomiten.
     
  7. Landstürmer

    Landstürmer Sehr aktives Mitglied / Sponsor AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Insgesamt aber eine spannende Story. Mal etwas anderes hier im Forum.
    Gruß
    Wolfgang
     
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  8. Alpenkorps1915

    Alpenkorps1915 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Der vermeindliche Fundort ist eindeutig am Seikofel, die Rotwand ist einige Kilometer weiter weg.
     
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  9. Oliver

    Oliver Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Frei nach dem Autor, Glaube versetzt Berge.:D
    Habe mir jetzt die kürzere Doku auf tube mal angesehen, der Journalist und Mitautor steigt ja auch voll ein. Schade, dass die Frau die mit ihm in den Dolomiten bei der Suche geholfen hat, so untergeht.
     
  10. kb_rir2

    kb_rir2 Sehr aktives Mitglied / Sponsor AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Sieht eher danach aus, dass aus einem aufgefundenen Relikt eine möglichst "telegene" und "Tourismus-fördernde" Geschichte zusammengeschrieben wurde.
    Im Grunde ist dagegen nichts einzuwenden, wenn Fiktion und Realität auseinander gehalten werden. Aber manchem Autor entgleitet eben diese (kritische) Distanz (siehe Karl May). Wenn er aber - wie z.B. Günter Grass in "Die Blechtrommel" - einen Erzähler erfindet, den er selbst nicht mehr bändigen kann (... er machte mit mir schließlich, was er wollte ...), dann muss er dem Leser wenigstens ein Signal geben, dass dem Erzähler nicht ganz zu trauen ist.
    Ich selbst bin jedenfalls gespannt, welche Geheimnisse mir die Feldblumen, die ich letztes Jahr an den blutigen Einsatzorten meines Großvaters gepflückt habe, irgendwann zuflüstern werden.
     
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  11. Landstürmer

    Landstürmer Sehr aktives Mitglied / Sponsor AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Im Film wird davon gesprochen, dass der Brief in einer Dose zusammen mit Münzen versteckt war. Das lässt bei mir auch den Verdacht aufkommen, dass es sich vielleicht um einen Geocaching-Punkt handelt. Habe schon häufiger auf meinen Touren versteckte Dosen gefunden, in denen irgendetwas drin lag.
     
    Zuletzt bearbeitet: Aug. 24, 2023
  12. Oliver

    Oliver Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Gehört für mich zu dem mittlerweile erkannten, übertriebenen Mummenschanz der Geschichte. Diese Münzen hätte der junge Soldat Vinz wohl mit seinem besten Freund als Freundschaftsbeweis getauscht, der später an der Rotwand fiel.
    Hab es bald durch und gebe mal eine Rezension über die für mich mittlerweile völlig skurille Geschichte.
     
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  13. Alpenkorps1915

    Alpenkorps1915 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Sehr gern!
     
  14. Oliver

    Oliver Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Etwas Licht ins Dunkel. Luigi ist der 2te Name von Vinzenz(o). Er ist Welsch und hat aber auf der kuk Seite gekämpft. Ruht aber in Cortina/ Italien, weil die exhumierten in den 30ern nach dort verbracht wurden. Daher findet man ihn nicht in den italienischen VL sondern nur in den KuK als Vinzenz Rossi.
     
  15. Oliver

    Oliver Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Hier gibt das Buch sich auch keine Antworten. Lauf dem Buch lag das
    4. Reg der Kaiserjäger dem er angehörte am Monte Piano. Ja ein paar Kilometer weit weg. Die dort verwundeten Soldaten kamen in das Marodenhaus nahe Toblach und die Gefallenen auf den FH Nasswand. Die Toten der Rotwand/Karnischen Kamm auf den Friedhof Burg und die Verwundeten nach Innichen Er definitiv in Innichen verstorben laut Ortschronist. So soll dieser letzte Weg und die Frage wohl ungeklärt sein und laut Buch auch bleiben.
     
    Zuletzt bearbeitet: Aug. 24, 2023
  16. Oliver

    Oliver Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Nabend!
    So, der Wälzer ist gelesen und weggelegt.
    Kurzes Résumé:
    Wer nüchtern und sachlich denkt, wird dieses Buch weglegen und sich fragen, warum man meint, so etwas als wahr an den Leser verhökern zu können. Ich gehöre 85%ig zu diesen sachlichen Menschen und habe das Buch trotzdem bis zum Ende gelesen. Der Autor glaubt daran, dass er die Wiedergeburt dieses Soldaten ist, der 1915 in den letzten Zügen diesen Brief geschrieben und mit dem Wissen dass dieser von ihm später wieder gefunden wird, in einem Teil eines Grabens versteckt hat.
    Als nicht spiritueller oder sachlich denkender Mensch kann ich nur sagen, für meine Verhältnisse zu dick aufgetragen, zu viele verknüpfte Zufälle und Begebenheiten. Sei es das reale Träumen in der Kindheit und als Erwachsener, was ich ich ihm nicht verwehren mag, bis hin zu meiner Ansicht zu vielen Visionen und Vorhersehungen auf der Suche nach der Geschichte während seiner Wanderungen am Seikofel und an der Rotwand. Das Erkennen von Gesichtern auf alten Photos, die Bekanntschaft einer Frau (verstorben durch Artillerie, dieses real durch Ortschronist gesichert) die Umstände des Todes seines Freundes, der auf italienischer Seite kämpfte, Erscheinungen und Traumbilder, alles etwas zuviel Hollywood.
    Wer militärische Geschichte sucht wird hier auch zum größten Teil enttäuscht.
    Interessant, kann man sagen, waren die Versuche die Funde mit Hilfe von Spezialisten (Brief) auf Echtheit zu überprüfen und die Kommunikation mit Ortschronisten usw.
    Eigentlich sind es 2 Teile im Buch. Die Geschichte des Autors nach der Suche zu sich selbst und die Zusammenfassung aus journalistischer Sicht, des Mitschreibers. Der letzte Teil gefiel mir am Besten, da auch er versuchte Unerklärliches irgendwie zu erklären. Besuche bei der Familie des Soldaten usw.
    Nichtsdestotrotz für viele bestimmt Mummenschanz aber für die, die an Reinkarnation glauben, mit Sicherheit wiedererkennbar und nachvollziehbar. Auslegungssache, das mag ich nicht bewerten, dass muss jeder für sich entscheiden. Ein Funken Wahrheit gibt´s ja immer.
    Auf jeden Fall weiss ich nun, was Welsch ist, dass die aus Trentino stammenden Soldaten die für Österreich kämpften und später exhumiert wurden, den Italienern zugerechnet und dort registriert wurden, was die Irredenta ist und es daher manchen Einwohner auf die italienische Seite und manchen auf die kuk Seite zog und das die wehrfähigen, deutschsprachigen Bewohner von Bladen auf italienischer Seite kämpfen mussten.
    Aber mal was anderes als immer Regimentsgeschichten zu lesen, was ich sonst eher betreibe:D
    Wünsche einen schönen Abend!
     
    Zuletzt bearbeitet: Aug. 29, 2023
    fuchsi, kb_rir2, Alpenkorps1915 und 2 anderen gefällt das.
  17. Alpenkorps1915

    Alpenkorps1915 Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod

    Na dann hat es sich doch für dich gelohnt! :)

    Inzwischen habe ich noch rausbekommen, dass in der Tat das III. Batl. des 4. Kaiserjäger Reg. im August 1915 schon vor Ort war, aber eben am Monte Piano und der ist noch weiter entfernt vom Seikofel.

    Viele Grüße
    Immanuel
     
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