Materiale....Stoff, Leder, Messing oder Eisen Hersteller....unbekannt Merkmale...rotbraun u. graue Stoff, Stempel....B.A.K. 4.1.15 I.W.2A. 1238/16, B.A.W. 8.4.18
Hi, interessant, daß es die aus unterschiedlichen Materialien gab. Wurde der Stoffbeutel nach dem Lederbeutel wegen Materialmangel eingeführt, oder weil der Stoffbeutel bei der Situation im Graben weniger schnell anfängt zu schimmeln? Deichkind
Der rechte Brotbeutel scheint für die neu zu gründende Reichsmarine gestempelt (1919) zu sein. Ich habe aus Freiburg mehrere Ordner der Akten der Marinebekleidungsämter als Mikrofiche, die ich, da ich das entsprechende Lesegerät nicht habe, nicht lesen kann. Ich müßte mal versuchen, sie mit meinem Scanner lesbar zu machen. Ich erinnere mich, dass häufig von Zeltgeschirren, Knöpfen usw. die Rede war.
Hallo Klaas, Ich bin nicht sicher, auf welches Lederbeutel Du sich beziehst? Die Marine hatte den rotbraun Brotbeutel, der schließlich durch die graue Leinwand-Version ersetzt wurde. MfG, Chip
Hallo Bernd, Ich bin ziemlich sicher, dass das Datum '18' und nicht '19' ist. Ich weiß, dass sie sehr ähnlich aussehen können. Es tut mir leid, dass die Marke das Datum bedeckt. Ich werde ein größeres Bild machen. Ich vergaß, den Schulterriemen irgendwie einzuschließen! Gruss, Chip
Sorry Chip, hatte den "roten" Beutel für Leder gehalten. Das Alter! (meins, nicht das des Beutels ). Deichkind
Das Prinzip der Bevorratung funktionierte so: Die "Front" (so wurden die Einheiten zu Lande und auf den Schiffen auch in Friedenszeiten genannt) stellte einen Antrag auf Verbesserung oder Lieferung des Artikels X. Dieser Antrag erreichte das zuständige Stationskommando, welches ihn an den Sachbearbeiter für z.B. Bekleidung und Ausrüstung leitete. Der Sachbearbeiter (hohe Offiziere) leitete den Antrag weiter an das Bekleidungsamt mit der Bitte um Prüfung, ob dem Antrag sowohl mengenmässig als auch qualitätsmässig entsprochen werden kann. Das Bekleidungsamt prüft seine Bestände und stellt fest, dass der Artikel (z.B. Brotbeutel) in der geforderten Menge und Qualität (Siegelmusterprobe) geliefert werden kann, die Restmenge aber bei der nächsten zu erwartenden Anforderung zu klein ist. Die angeforderte Menge wird über die Intendantur der Marinestation ausgeliefert. Die Intendantur fordert von den Herstellerbetrieben neue Muster unter Angabe der zu liefernden Brotbeutel an (Ausschreibung). Nachdem verschiedene Hersteller ihre Muster und Preise hinterlegt haben (je 1 Exemplar an die Stationen (2), je 1 Exemplar an die Bekleidungsämter (2), ein Exemplar an die zentrale Heereskleiderkammer Berlin (1)), wurde den maßgeblichen Befehlsstellen diese neuen Muster zu Begutachtung zugesandt. Bei Änderungswünschen lief der ganze Film wieder rückwärts, bis ein Konsenz erreicht war. Dieses "neue" Muster wurde besiegelt, je ein Siegelmuster ging an die oben gennanten Dienststellen, das alte Muster wurde entsiegelt und wurde bis zum letzten Stück an die Truppe ausgegeben. Der ganze Prozess findet sich auf den gestellten Antrag in Form von Signaturen, Paraphen und Kommentaren wieder, und das zur Kaiserzeit vorwiegend handschriftlich. Wenn ich heute so manche alte Textstelle lesen kann, so liegt das am Studium dieser alten Beschaffungsakten. Das Beispiel soll nur zeigen, wie verschiedene Modelle eines Artikels zustande kommem konnten Bernd